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Schnarcherschienen

seit 01.01.22 Kassenleistung

Eine Protrusionsschiene hilft in vielen Fällen bei Schnarchen und schlafbezogenen Atmungsstörungen.

TAP-T SchnarcherschieneSchnarchen ist für die meisten von uns zuerst einmal Ausdruck eines tiefen Schlafs oder für den Partner eine Störung der gemeinsamen Nachtruhe. Ist das Schnarchen jedoch kein eigenständiges Phänomen, sondern Symptom einer schlafmedizinischen Erkrankung, kann es für den Betroffenen lebensbedrohliche Konsequenzen haben: Das Nichterreichen der Tiefschlafphase und der drohende Sauerstoffmangel erhöhen langfristig das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen.

Zahlen und Fakten und Kosten

Schlafstörungen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden in der erwachsenen Bevölkerung: Etwa 25% leiden Umfragen zufolge an Schlafstörungen, etwa 10% empfinden ihren Schlaf häufig oder dauerhaft als nicht erholsam (Robert Koch Institut (2005): Heft 27 – Schlafstörungen, Gesundheitsberichterstattung des Bundes, München).
Schnarchen tritt in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht unterschiedlich häufig auf. Wissenschaftliche Erhebungen zeigen, dass ca. 60% der Männer und 40% der Frauen über 60 Jahren schnarchen. Bei den 30-Jährigen sind es erst 10% der Männer und 5% der Frauen. Etwa 5% der Erwachsenen, hauptsächlich Männer, leiden unter einer obstruktiven Schlafapnoe und damit unter wiederkehrenden Atemstillständen im Schlaf von bis zu 60 Sekunden.
In der Spitze können Schnarchgeräusche eine Lautstärke von bis zu 85 Dezibel erreichen (Herzog et al. (2011): Analysis of snoring sound by psychoacoustic parameters, in: European Archives of Oto-Rhino-Laryngology, 268: 463–470) - das entspricht einer Waschmaschine im Schleudergang oder einer Hauptverkehrsstraße.

Die Unterkieferprotrusionsschienen sind ab 01.01.2022 im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen.

Die Diagnose einer z.B. obstruktiven Schlafapnoe kann der behandelnde Arzt stellen. Mit der ausgestellten Verordnung müssen Patienten einen Termin bei ihrem behandelnden Zahnarzt vereinbaren, vorausgesetzt dieser Zahnarzt verfügt über entsprechende Zusatzqualifikation „Zahnärztliche Schlafmedizin“. In der Zahnarztpraxis werden Abformungen beider Kiefer und eine spezielle Bissregistrierung vorgenommen.

Prima Denta, als zertifiziertes TAP®-Partner-Dentallabor stellt die Unterkieferprotrusionsschiene nach diesen Vorgaben her, die dann von dem Zahnarzt in der Praxis eingesetzt wird.

Hier finden Sie qualifizierte Zahnärzte

Wie entstehen Schnarchen und Schlafapnoe?

Ein Teil unserer Atemwege besteht aus Muskulatur, hierzu gehört vor allem der weiche Anteil des Gaumens bis hin zum Kehlkopf. Während des Schlafs sinkt die Muskelspannung und durch das Entspannen von Gaumensegel und Zunge verengt sich im Schlaf der natürliche Atemweg. Die vorbeiströmende Atemluft bringt das Gewebe in Schwingung und verursacht die entsprechende Geräuschentwicklung, das Schnarchen.

Sofern es in dieser Situation nicht zu einer Verengung des Atemweges kommt, spricht man vom primären Schnarchen. Gefährlich wird es, wenn sich der Atemweg verengt oder gar ganz verschließt – dann kommt es zu Atembehinderungen oder zu Atemaussetzern. Ab einer Dauer von 10 Sekunden werden diese Atemaussetzer als Apnoen bezeichnet: das aus dem Griechischen stammende Wort bedeutet "Windstille".

Die Behinderung oder gar das völlige Aussetzen der Atmung führen zu einem dramatischen Abfall der Sauerstoffsättigung im Blut bei einem gleichzeitigen Anstieg von Herzfrequenz und Blutdruck. Bevor letztendlich der Erstickungstod im Schlaf droht, kommt es zu einer automatischen Weckreaktion des Gehirns, dem sogenannten arousal. Diese Weckreaktion führt zum Anstieg der Muskelspannung und damit verbunden zu einer Öffnung und Vorwärtsbewegung des Unterkiefers: Der Luftweg vergrößert sich und die Atemluft kann zunächst wieder ungehindert vorbeiströmen.
Diese Apnoen können bis zu 60 mal pro Stunde vorkommen, in Einzelfällen sogar bis zu 100 mal pro Stunde.

Neben Alter und Geschlecht können verschiedene Risikofaktoren das Auftreten von Schlafstörungen oder Atemstillständen begünstigen:

  • Alkoholkonsum
  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Schlafen in Rückenlage
  • Schlaf- und Beruhigungsmittel
Schlafapnoe kann gravierende Auswirkungen haben

Schlafapnoe führt zu massiven Schlafstörungen und verhindert den für Körper und Geist wichtigen erholsamen Schlaf mit Erreichen der Tiefschlafphase. Da nachts kein gesunder Schlaf mehr stattfinden kann, wird die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigt. Die permanente Sauerstoff-Unterversorgung des Körpers kann darüber hinaus zu schweren Folgeerkrankungen führen. Häufig auftretende Begleiterscheinungen sind beispielsweise:

  • Kürzere Lebenserwartung
  • Schlaganfall
  • Herzinfarkt
  • Herzrhythmusstörungen
  • Bluthochdruck
  • Impotenz
  • Chronische Schlafstörungen
  • Depressionen
  • Morgendliche Kopfschmerzen
  • Tagesmüdigkeit / Sekundenschlaf
  • Konzentrationsschwäche
  • Beziehungsprobleme

Ohne Behandlung haben Schlafapnoe-Betroffene ein erhöhtes Risiko von Arbeits- und Verkehrsunfällen sowie eine reduzierte Lebenserwartung.

Wenn Sie zu einer der Risikogruppen gehören, wissentlich unter Schnarchen oder den beschriebenen Symptomen leiden, wenden Sie sich bitte an einen Schlafmediziner.

Zur Vorbereitung des Gesprächs ist die Beantwortung der untenstehenden Fragen für Ihren Arzt hilfreich. Es erleichtert ihm die Beurteilung, ob es sich in Ihrem Fall um „ein harmloses Schnarchen“ handelt oder der Verdacht auf eine schwerwiegende Erkrankung besteht – wie z. B. die Schlafapnoe. Wenn Sie nicht alle Fragen eindeutig beantworten können, sprechen Sie mit Ihrem/r Lebenspartner/in. Er/sie weiß bestimmt einiges darüber.

Hier geht’s zur Checkliste

TAP®-Schiene

TAP LogoDie TAP®-Schiene wurde in den 90er Jahren von dem amerikanischen Zahnarzt und Ingenieur Dr. W. Keith Thornton entwickelt. Dr. Thornton arbeitet in dritter Generation als Zahnarzt in Dallas, Texas und hat sich u.a. einen Namen als Experte für Kiefergelenkserkrankungen gemacht.

Während seiner Militärzeit als Zahnarzt der US-Navy auf den Philippinen war er häufig auch an Notoperationen und Erste Hilfe Maßnahmen beteiligt. Patienten, die unter Atemnot oder Erstickungsanfällen litten, wurde in einer Ersten Hilfe Maßnahme durch das schnelle Vorziehen des Unterkiefers und dem damit verbundenen Öffnen des Rachenraums wirksam geholfen.

Als sich Dr. Thornton Anfang der 90er Jahre erstmals mit der Therapie des Schnarchens und der Schlafapnoe beschäftigte, erinnerte er sich an diese wirkungsvolle Maßnahme zur Öffnung des Rachenraums. Es war für ihn naheliegend, dass es mithilfe einer geeigneten Schienenkonstruktion möglich sein musste, den Unterkiefer während des Schlafes nach vorne zu verlagern und so den hinteren Luftweg zu öffnen.

Es gelang ihm relativ schnell, nicht zuletzt aufgrund seines Ingenieur-Studiums, eine mechanische Konstruktion zu entwickeln, die, eingebaut in zwei Zahnschienen, den Unterkiefer zuverlässig und kontrolliert in eine vorgelagerte Position bringt: Der „Thornton Adjustable Positioner“ – kurz TAP® – war geboren.

Schnell zeigten wissenschaftliche Studien, dass mithilfe der TAP®-Schiene eine gezielte und wirksame Therapie des Schnarchens und der Schlafapnoe möglich war: Eine wissenschaftliche Studie ergab eine 96%-ige Erfolgsquote durch den Einsatz der TAP®-Schiene (Pancer et al. (1999): Evaluation of Variable Mandibular Advancement Appliance for Treatment of Snoring and Sleep Apnea, in: Chest 1999, 116(6): 1511-1518).

TAP® – die einfache und schnelle Lösung

Egal, ob Schnarchen Ihre Beziehung oder Ihre Gesundheit bedroht – die einfachste Hilfe ist die TAP®-Schiene. Ihr Kieferorthopäde oder Zahnarzt fertigt in Zusammenarbeit mit einem zertifizierten Dentallabor Ihnen ganz ohne operative Eingriffe oder langwierige Behandlungen Ihre individuelle Schiene an. Sie hält während des Schlafens Ihren Unterkiefer vorn – somit bleiben die Atemwege frei und Ihre Schnarchprobleme werden deutlich reduziert bzw. nach Feineinstellung sehr häufig vollständig beseitigt.

Dementsprechend sind intraorale Behandlungsgeräte längst zu einer anerkannten Alternative zur Therapie mit Beatmungsmasken (nCPAP) geworden. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen die Wirksamkeit spezieller Unterkieferprotrusionsschienen wie der TAP®-Schiene. Auch in den Richtlinien der amerikanischen und deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin (AASM/DGSM) werden intraorale Geräte für die Behandlung des Schnarchens und der leichten bis mittelgradigen Formen der Schlafapnoe als alternative oder ergänzende Therapieform empfohlen (DGSM (2009): S3-Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen, in: Somnologie 13: 4–160).

Sechs Schienenvarianten für unterschiedliche Indikationen

TAP®-Schienen sind grundsätzlich für alle Patienten geeignet, die einen guten Zahnstatus mit mindestens 8 eigenen Zähnen und eine ausreichende Beweglichkeit des Unterkiefers aufweisen. Durch kontinuierliche Weiterentwicklung sind bis heute vier verschiedene Schienenvarianten, ein Gerät für die kombinierte Therapie und ein Testgerät entstanden, die unterschiedlichen Bisslagen und Patientenbedürfnissen Rechnung tragen.

Hier werden zwei Varianten näher beschrieben:

TAP® Standard: Diese ursprünglich von Dr. Thornton entwickelte Version ermöglicht eine gezielte und wirksame Therapie des Schnarchens und der Schlafapnoe.

TAP®-T (diese Variante wird überwiegend von unseren Kunden gewünscht): Bei dieser Weiterentwicklung wurden die Abmessungen der OK-Verstelleinheit wesentlich verringert, so dass die Protrusionsverstellung bündig in die Oberkieferschiene integriert ist. Der Lippenschluss ist damit während der Tragezeit jederzeit gewährleistet. Die TAP®-T OK-Verstelleinheit ist aus einer nickelfreien, biokompatiblen Titan-Legierung, die sich als Implantat-Werkstoff bewährt hat. Die UK-Zentriereinheit ist aus einer hochfesten Edelstahllegierung.

Zertifizierte TAP®-Partner in Ihrer Nähe

TAP® Behandlungsgeräte dürfen nur von zertifizierten Zahntechnikern hergestellt werden, die eine entsprechende Fortbildung absolviert haben. Auch behandelnde Zahnärzte und Kieferorthopäden sollten über eine entsprechende Zusatzqualifikation verfügen (Klinikkurs Zahnärztliche Schlafmedizin).

Die Lieferung von TAP® Kits, Komponenten und Zubehör erfolgt daher grundsätzlich nur an qualifiziertes Fachpersonal, d.h. an zertifizierte Teilnehmer des TAP® Technikkurses bzw. TAP® Lizenzlabore.

Unser Labor Prima Denta Zahntechnik ist seit Februar 2012 zertifizierter TAP®-Partner.

Bild und Textmaterial ist Eigentum der Firma Scheu Dental GmbH

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